San Giovanni di Valdobbiadene - Autor: Oursana (bearbeitet)
San Giovanni di Valdobbiadene - Autor: Oursana (bearbeitet)

Die Landschaft um Conegliano und Valdobbiadene charakterisiert sich durch mediterranen Zügen mit rostrote Erde, sanft geschwungene, mit Zypressen bestandene Hügel und viele Bauernhöfe die Meist auf den umliegenden Hügeln tronen. Hier erstreckt sich die älteste Weinstraße Italiens, die am 10 September 1966 eingeweiht wurde. Sie schlängelt sich für etwa 40 km durch die Hügellandschaft der Altamarca (Hohe Mark) und führt den Besucher durch dicht aufeinander folgende Weinberge, Dörfer und Ortschaften. Vom Schloss von Conegliano ausgehend, führt die Weinstrasse bis nach Valdobbiadene, vorbei an vielen kleinen Ortschaften, wie Costa, Rua, San Pietro di Feletto, Refrontolo, Pieve di Soligo, Solighetto, Farra, Col San Martino, Guia, s.Stefano und San Pietro di Barbozza.

Dieses Gebiet umfasst weiter atemberaubend steile Hänge aus Dolomitschotter, in die Dörfer wie Nester eingefügt sind, umgeben von dichten Kastanienwäldern, Pfirsichbäumen, wilden Feigen und Weinbergen. Die Reben stehen auf schmalen Terrassen, die sich um Rundhügel und an Talhänge schmiegen. Prosecco ist ein leichter, mineralisch-fruchtiger, schäumender Wein mit feinem Birnen- oder Apfelaroma, erzeugt aus Prosecco-Trauben, versektet in großen Drucktanks. Er war ursprünglich ein Bauernwein, der für den Hausgebrauch produziert wurde. Weil die Trauben erst Ende Oktober reif sind, konnte der Most in den kühlen Kellern nicht durchgären. Zum Ende kam die Gärung erst, wenn es draußen wieder warm wurde - aber dann war der Wein meist schon in der Flasche. Der Korken wurde einfach mit einem Bindfaden festgezurrt, so dass die Kohlensäure nicht entweichen konnte. Im Frühjahr und im Sommer war dieser Bauern-Frizzante eine willkommene Erfrischung, besonders zu einer Scheibe Salami und einem Kanten Brot.

Heute trinken ihn die meisten Einheimischen am Vormittag in der Bar, als Aperitiv oder als Begleiter zu einem leichten sommerlichen Essen – vor allem Meeresfisch, immer aber gut gekühlt. Die Rebsorte ist seit 200 Jahren in der Hügelzone nördlich von Treviso heimisch. Zwar wird sie wegen des Prosecco-Booms inzwischen in ganz Venetien kultiviert, dazu im benachbarten Friaul, in Umbrien, auf Sizilien und sogar in Brasilien. Doch nirgendwo ist ihr Aroma zarter, ihre Säure feiner, die Frucht knackiger als dort, wo die Voralpen aus der venezianischen Tiefebene emporsteigen. Konkret: zwischen den Städten Valdobbiadene und Conegliano.

Hier ist die DOC (Denominazione d' Origine Controllata - Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete) von essentieller Bedeutung. Sie besagt, dass die Trauben aus dem Hügelgebiet kommen. Höchstens 120 Doppelzentner Trauben dürfen pro Hektar geerntet werden, während in der Ebene 250 Doppelzentner zugelassen sind. Rund 100 Kellereien produzieren hier diese Qualität. Die kleinen beschränken sich ausschließlich auf DOC-Prosecco, die großen erzeugen daneben auch den Billig-Perlwein.

Valdobbiadene: ein kleines verschlafenes Städtchen mit einem eindrucksvollen Kirchturm und einem Dom, Vorbau mit vier mächtigen dorischen Säulen. Die typischste Landesspezialitäten sind hier einfache Minestrone, Pasta e Fagioli (Bohnensuppe), Radicchio-Risotto, die Sopressa-Wurst (eine selbst gemachte Salami).

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